Starke Industrie, starkes Land

Standort: Wirtschaftfreundlichkeit macht erfolgreich

Attraktive, wirtschaftsfreundliche Standorte haben es besser. Betriebe und Beschäftigte fühlen sich hier wohler. Was den Südwesten betrifft, kann gerade auch die Politik noch einiges besser machen.

Das konjunkturelle Auf und Ab und der Konkurrenzdruck, dem die Betriebe ausgesetzt sind, haben sich verstärkt. Die damit verbundene Unsicherheit macht den Unternehmen zu schaffen.

Umso mehr zählt für Unternehmen vor allem eines, wenn es um größere Investitionen und andere langfristige Planungen geht: Dass sie auf verlässliche Rahmenbedingungen am Standort zählen können. Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit seitens Politik und Verwaltung sind unerlässlich.

Hier kann der Staat eben für Stabilität sorgen oder aber durch ständige Kehrtwenden die Planungen der Unternehmen schnell obsolet machen. Staatlicher Aktionismus, wie beispielsweise bei der Energiewende, sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei Investitionsentscheidungen. Gerade auch die Landesregierung muss klar und eindeutig handeln und dabei die Interessen der Wirtschaft an stabile Rahmenbedingungen berücksichtigen.

Größere Erweiterungsinvestitionen sind in der Regel mit Investitionen in Bauten verbunden. Schon bei den entsprechenden Planungen kommen die Betriebe verstärkt mit den Behörden in Kontakt. Das Baurecht und dessen Auslegung durch die Behörden beeinflussen die Entscheidung der Unternehmen, größere Erweiterungsinvestitionen zu tätigen.

Unternehmen bemängeln, dass Erweiterungsbauten oftmals mit hohen Anforderungen und Auflagen sowie mit hohem Zeitaufwand verbunden sind. Zugleich stellen sie fest, dass Erweiterungsinvestitionen vor Ort durch die zuständigen Behörden oft kaum Interesse entgegengebracht wird.

Die Landesregierung muss ihren Spielraum nutzen, um bei den Verwaltungsvorschriften den Planungs- und Genehmigungsprozess von Investitionsvorhaben zu erleichtern. Zudem ist es wichtig, dass sie sich für ein positives Investitionsklima einsetzen - gleichsam als gutes Beispiel für alle weiteren Beteiligten.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) exportieren deutlich seltener und sind häufiger Zulieferer für größere Unternehmen. Da diese allerdings ihre Produktion vornehmlich im Ausland ausweiten, steigt auch der Druck auf KMU, diesen Schritt mitzugehen. Es liegt auf der Hand, dass dies insbesondere kleinere Betriebe vor enorme Herausforderungen stellt. Um Unterstützung zu bieten und die Internationalisierung von KMU zu fördern, gibt es in Baden-Württemberg bereits verschiedene Ansätze.

Was auch immer konkret getan wird - wichtig ist auch hier natürlich nicht die Quantität, sondern die Qualität der Förderangebote und -projekte. Deshalb kommt es darauf an, dass die Landesregierung auch Wert auf das Thema Evaluierung legt: Es muss klar sein, inwieweit die bestehenden Maßnahmen zum erhofften Internationalisierungserfolg von KMU beitragen.


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