Starke Industrie, starkes Land

Erfolg ist kein Selbstläufer

Die Industrie ist im stetigen Wandel. Megatrends wie Globalisierung, Wissensintensivierung und Digitalisierung bringen immer neue Herausforderungen.

Gründe für den Erfolg sind zum einen die leistungsstarken Betriebe mit qualifizierten Beschäftigten und einer international gefragten Produktpalette. Hinzu kommt ein derzeit ausgesprochen günstiges Marktumfeld: Der starke Dollar, das preiswerte Öl, das billige Geld - all dies sind wichtige Stützen der Konjunktur. Doch sie können schnell wegbrechen.

Und schon aktuell gibt es durchaus auch handfeste Konjunktursorgen. Verursacht werden sie durch die wirtschaftliche Abkühlung in China, Russland und anderen Schwellenländern sowie durch die andauernde Debatte über Griechenland. Kein Wunder, dass die Industriebetriebe verunsichert sind. Schließlich leben sie vom Auslandsgeschäft.

Nicht zu vergessen sind massive Herausforderungen durch weltweite Megatrends. So eröffnete die Globalisierung einerseits zwar neue Märkte. Andererseits entstehen weltweit, gerade auch in China, neue Konkurrenten, die nur auf ihre Chancen warten.

Weitere Belastungsproben kommen mit der wachsenden Wissensintensivierung und die Digitalisierung - Stichwort Industrie 4.0: Beide stellen bisher nicht gekannte Anforderungen etwa an die Innovations- und Investitionskraft der Betriebe und an die Qualifikation ihrer Beschäftigten. Was bleibt, ist mal wieder die Erkenntnis: Erfolg ist alles andere als ein Selbstläufer.

 

 

Quelle: IW Consult

Klar ist: Die Zukunft der Produktion am Standort Baden-Württemberg lässt sich auf Dauer nur sichern, wenn die Unternehmen ausreichend vor Ort investieren. Doch sie zögern - offensichtlich stimmen die Rahmenbedingungen für Neuprojekte nicht. Das liegt zum guten Teil auch an der Wirtschaftspolitik, die hierzulande einen wenig investitionsfreundlichen Kurs fährt - trotz derzeitiger Steuereinnahmen auf Rekordhöhe.

In fast jedem Winkel des Flächenindustrielands Baden-Württemberg finden sich Industriebetriebe, oft weltweit erfolgreiche "Hidden Champions". Da ist gerade im herangebrochenen Zeitalter von "Industrie 4.0" eine gute Breitbandversorgung notwendig. Denn wenn beispielsweise in Teilen des Schwarzwalds oder auf der Schwäbischen Alb die Bits und Bytes nur aus der Leitung tröpfeln, kann das für manchen Standort schnell das K.o. bedeuten. Lücken gibt es aber auch bei den Verkehrswegen. Fehlende Anbindungen und marode Straßen treffen die Firmen nicht nur beim Gütertransport, sondern in steigendem Maße auch bei der Suche nach Fachkräften. Schließlich werden diese zunehmend überregional gesucht.


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